Historisches Frauenbad

Das historische Frauenbad wurde 1895 von Stadtbaumeister Albert Pfeiffer erstellt und kostete 47’000 Franken.  Der Eingangsturm am Schnittpunkt der beiden Bassins ist mit Rettungsglocke, Wetterfahne und Trocknungsraum für Badewäsche versehen. Die Holzkonstruktion der Kabinen steht auf einem eisernen Traggerippe mit Betonpfeilern. Dutzende von Ankleideräumen und 10 Einzelkabinen zu 10 Rappen standen zur Verfügung. Für die Wäsche zum Ausleihen sowie die Sanität war je eine Kabine vorgesehen, zudem eine Aufenthaltskabine für die «Aufseherinnen» und zwei Toiletten. 1925 wurden 20 zusätzliche Kabinen eingerichtet. 1929 wurden zudem sechs Paddelboote für den Frauenweiher angeschafft. Der Badeschluss wurde mit der Glocke geläutet, die Badenden hatten hierauf das Wasser sofort und die Badanstalt spätestens eine Viertelstunde nachher zu verlassen. 1979 verhinderte der auf private Initiative hin gegründete Wasser-Varieté-Circus Pic-o-Pello den drohenden Abbruch der Frauenbadi. Die Sanierung wurde 1985 vom damaligen Grossen Gemeinderat (heute Stadtparlament) beschlossen. Ende 1988 waren die Arbeiten beendet und damit die Frauenbadi erhalten. 

Quelle: Brausebad und Badekappe, Baden und Schwimmen in St.Gallen, 100 Jahre Schwimmclub St.Gallen 1909, 2013 Rolf Wirth und Verlagsgenossenschaft St.Gallen